Wir nehmen uns Zeit,
Sie ausführlich zu behandeln.

Grauer Star (Katarakt)

Das Auge enthält eine Linse aus durchsichtigem Gewebe und diese sitzt in einem sogenannten Kapselsack. Sie bündelt die einfallenden Lichtstrahlen, damit auf der Netzhaut eine scharfe Abbildung entstehen kann. Verschiedene Ursachen können zur Eintrübung dieser ursprünglich klaren Augenlinse führen. Es entsteht ein grauer Star (= Katarakt). Diese Katarakt ist zu 90% altersbedingt. Rund die Hälfte aller Menschen zwischen dem 52. und 64. Lebensjahr haben eine solche Linsentrübung. Mit 75 Jahren ist nahezu jeder Mensch betroffen.

Symptome

Wenn sich die Linse beginnend eintrübt, bemerken Sie, dass Sie durch einen leichten Schleier sehen, der sich mit der Zeit immer mehr verdichtet. Oft nimmt die Blendempfindlichkeit zu, zum Beispiel bei tief stehender Sonne oder insbesondere nachts beim Autofahren. Letzteres fällt dann insbesondere bei nassen Straßen auf. Die Patienten mit einer Katarakt fühlen sich zunehmend unsicher beim Autofahren. Oft bemerken sie es selbst, manchmal nur indirekt durch ihre Begleiter. Da die Entwicklung meist langsam und gleichzeitig an beiden Augen verläuft, fällt es den betroffenen Patienten selbst manchmal erst spät auf. Das Vermeiden von nächtlichen Autofahrten gilt als indirektes Anzeichen, dass etwas nicht stimmt. Manche Patienten putzen tagsüber oft ihre Brille, da sie meinen, sie sei verschmutzt. Um die genaue Ursache der Sehverschlechterung zu diagnostizieren, werden wir eine ausführliche Untersuchung aller Abschnitte Ihres Auges durchführen und das weitere Vorgehen ausführlich mit Ihnen besprechen.

Diagnostik

Die Messung der Sehschärfe

Mittels Sehtafel, ggf. im zeitlichen Verlauf

Der Grad der Linsentrübung

Hier ist sowohl die Untersuchung an der üblichen Spaltlampe als auch die Dichtemessung der Linse und die Vermessung der Vorderkammertiefe wegen der Gefahr eines Augeninnendruckanstiegs von Bedeutung.

Der Zustand der Netzhaut

insbesondere der Makulatur.

Die Errechnung der einzusetzenden Kunstlinse

mittels IOL- Master/ Ultraschall.Nach diesen Untersuchungen werden wir gemeinsam über das weitere Vorgehen entscheiden.

Behandlung

Wenn wir bei Ihnen eine Katarakt diagnostiziert haben und sich Ihr Sehen deutlich verschlechtert hat, ist die Operation die einzige Behandlungsmöglichkeit. Sie wird ambulant durchgeführt und ist in der Regel schmerzlos. Die Operation gehört zu den häufigsten Routine-Operationen überhaupt. Sie wird in Deutschland ca. 700.000 mal im Jahr durchgeführt. Bei der Operation wird die trübe Linse aus dem Auge entfernt und durch eine faltbare Linse ersetzt. Diese Linse hält das ganze Leben und muss im Gegensatz zu anderen Operationen nicht nach einer gewissen Anzahl von Jahren wiederholt werden.

Zeitpunkt der OP

Wir werden mit Ihnen gemeinsam den Zeitpunkt der Operation festlegen. Je nach Einschränkung beim Sehen in Ihrem alltäglichen Leben und den objektiv von uns diagnostizierten Kriterien werden Sie sich für eine Operation entscheiden. Mit den heutigen minimal- invasiven Verfahren ist die Komplikationsrate einer Katarakt-OP gering. Allerdings ist der Zeitpunkt einer Operation auch davon abhängig, ob Sie neben dem Grauen Star noch an anderen Augenkrankheiten leiden. Insbesondere eine Makuladegeneration sollte vorher sicher ausgeschlossen werden. Unter Umständen sind auch bei Vorliegen mehrerer Augenerkrankungen andere Schritte vor der Katarakt-Operation notwendig. Hier ist die wissenschaftlich exakte Reihenfolge der Behandlung von größter Bedeutung. Aufgrund der höheren Lebenserwartung nehmen diese Mehrfacherkrankungen zu. Wir werden Ihnen bei der Entscheidung zur OP helfen und Ihnen sagen, welche Verbesserungen die Operation für Sie bringen kann und wann der richtige Zeitpunkt für die OP gekommen ist.

Vorbereitung

Zur Vorbereitung einer noch fraglichen Katarakt-Operation werden wir eine umfassende Untersuchung Ihres Auges vornehmen. Wenn die Entscheidung zur OP des Grauen Stars getroffen ist, werden Sie von uns nach Ihrem sonstigen Gesundheitszustand befragt werden. Eine Medikamentenliste sollten Sie zur Voruntersuchung mitbringen. Vor der Operation sollte Ihr Hausarzt/ärztin eine Blutuntersuchung und ein EKG anfertigen. Sollten Sie blutverdünnende Medikamente nehmen, müssen Sie diese nicht (!) absetzen. Im Fall eines mehrtägigien Krankenhausaufenthaltes in den letzten 12 Monaten, benötigen wir zur Sicherheit aller Patienten einen aktuellen MRSA-Abstrich.

Zur Vorbereitung der Operation wird der Brechwert der einzusetzenden Kunstlinse bestimmt. Die Stärke dieser Linse kann man so variieren, dass Sie besser in die Ferne oder besser in die Nähe schauen können. Es gibt auch entsprechende Gleitsichtlinsen ( multifokale Linsen), die allerdings nicht mit der Wirkungsweise von Gleitsichtbrillengläsern verglichen werden können, oder Linsen zum Ausgleich bereits bestehender höherer Hornhautverkrümmungen ( torische Linsen). Hierbei handelt es sich um sogenannte Sonderlinsen, die gegebenenfalls je nach Krankenkasse Zuzahlungen bedürfen. Wissenschaftlicher Standard sind heute asphärische Linsen, die neben einem UV-Filter auch über einen Blaulichtfilter verfügen, da nicht nur UV-Licht, sondern auch energiereiches blaues Licht die Netzhaut schädigen kann. Auch hierzu wird Sie Ihr Augenarzt sorgfältig beraten. Eine exakte Aussage über die Brechungsverhältnisse (Brillenstärke) nach der Operation ist allerdings nicht möglich. Auch wenn heute nur minimal-invasive Verfahren angewandt werden, kann es durch die Vernarbung des winzigen Schnittes trotz heute nahtfreiem Wundverbandes dennoch zu Abweichungen kommen.

Operation

Operiert wird im Regelfall erst ein Auge, später das zweite Auge, sofern dies schon erforderlich sein sollte. Lediglich eine örtliche Betäubung ist im Regelfall notwendig. Bei der OP wird ein Anästhesist die Betäubung des Auges und Ihre Vitalfunktionen wie Blutdruck, Puls, EKG überwachen. Ein leichtes Beruhigungsmittel ist meist sinnvoll. Die Betäubung wird durch eine Injektion neben das Auge oder durch eine sogenannte Tropfanästhesie durchgeführt. Letztere erfolgt insbesondere bei Patienten, die blutverdünnende Medikamente nehmen.

Bei der OP wird der Kern der Linse mittels Ultraschall (Phakoemulsifikation) über einen wenige Millimeter großen Schnitt (clear- cornea- Inzision) abgesaugt. Hierbei wird die Linsenkapsel im Auge belassen. Über denselben kleinen Schnitt wird in den nunmehr leeren Kapselsack eine gefaltete Linse aus weichem Kunststoff, meist Acrylat eingebracht. Da sie neben einer 6 mm großen optischen Zone über zwei Bügel verfügt, die sich im Kapselsack zentrieren lassen, findet die Linse so ihren sicheren Halt.

Nachsorge

Am Tag der Operation werden Sie ca. zwei Stunden im OP verweilen. Die Operationszeit benötigt hier nur einen geringen Anteil. Nach dem Eingriff werden Sie mit einem Salbenverband auf dem operierten Auge entlassen. Sie selbst dürfen hiernach selbstverständlich nicht Auto fahren. Eine Begleitperson, die Sie abholt, macht Ihnen den Weg nach Hause angenehmer. Da es sich um einen ambulanten Eingriff handelt, ist die Nachsorge am nächsten Tag in unserer Augenarztpraxis von besonderer Bedeutung. An diesem Tag werden Ihnen Augentropfen verschrieben, die Sie routinemäßig in nächster Zeit tropfen müssen.

Vorsichtsmaßnahmen postoperativ durch Sie:

  • Drücken Sie nicht auf Ihr Auge. Der kleine, selbstverschließende Schnitt hat noch nicht die normale Widerstandskraft. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, während der ersten Nächte nach der OP einen leichten Augenverband zu tragen.
  • Beim Duschen sollten Sie anfangs das Gesicht nicht mit Wasser benetzen.
  • Fernsehen und Lesen sind heutzutage kurze Zeit nach der OP schon wieder erlaubt. Lesen Sie die ersten Tage jedoch nicht so viel. Hören Sie auf, wenn Sie merken, dass das Lesen Sie überanstrengt.
  • Körperliche Anstrengungen und Sportarten wie Schwimmen, Tauchen, Radfahren und Saunabesuche sollten Sie so lange meiden, bis wir Ihnen die Freigabe hierfür erteilen.
  • Da die künstliche Linse trotz UV-Filter mehr Licht durchlässt als die natürliche , getrübte Linse vor der OP, sollten Sie eventuell eine große Sonnenbrille tragen, die auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen hilfreich sein kann.
  • Von großer Bedeutung ist, dass Sie die verordneten Medikamente regelmäßig nehmen und sich bei unerwarteteten Veränderungen des Auges ( verstärkte Rötung, Schmerzen, Sehverschlechterung) umgehend bei uns melden.
  • Ihre Arbeitsfähigkeit und die Erlaubnis, Auto zu fahren , hängen von der Sehschärfe nach der OP ab und insbesondere auch davon, ob Sie nach der OP eine Brille benötigen. Im Regelfall macht eine neue Brillenverordnung keinen Sinn vor dem Ablauf von 4-6 Wochen. Nach der Op schwanken die Brillenwerte, eine zu frühe Brillenordination führt gegebenenfalls zu Korrekturen nach kurzer Zeit. Sollte das Autofahren für Sie rasch nach der OP notwendig sein, kann für die Übergangszeit in den meisten Fällen ein provisorisches günstiges Brillenglas verordnet werden.
  • Sollte nach der Operation ein Nachstar festgestellt werden, können wir diesen ambulant schmerzfrei und berührungslos mit dem YAG-Laser in der Praxis entfernen.

„Wir beraten Sie gerne per Mail an info@augenarzt-bonn.de oder nutzen Sie unser Angebot, ein persönliches Gespräch in unserer Augenarztpraxis in Bonn zu führen.“

Dr. med. Ute Dunker

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